Verständnis und Behandlung psychischer Störungen mit persönlichen und beruflichen Expert:innen im Dialog

Die Welt ist gleichzeitig bedroht und bedrohlich. Das ist verstörend. Menschen verzweifeln daran. Das ist normal. Ob Menschen häufiger psychisch erkranken, ist umstritten. Alle psychischen Erkrankungen als etwas zutiefst Menschliches zu begreifen, bleibt eine große Herausforderung. Die Qualität von Behandlung ist daran zu messen, dass die Wahrnehmung als Person, die menschliche Begegnung im Vordergrund steht.

Die beiden Reihen „Mensch-Sein“ und „Mensch-Bleiben“ sind auf große Resonanz gestoßen; der Dialog mit jeweils Expert:innen aus beruflicher und persönlicher Erfahrung wirkt überzeugend und soll nun fortgesetzt werden: Was haben die verschiedenen „Störungsbilder“ mit uns allen zu tun? Wo sind sie nicht nur fremd und normabweichend, sondern nachvollziehbar und zutiefst menschlich? Wie müssen wir Diagnosen übersetzen, damit sie nicht entfremden.

Thomas Bock im Gespräch mit Hilde Schädle-Deininger und Ina Jarchov-Jadi

Nach Depression, Manie, Psychose, Sucht, Borderline, Angst und Zwang (WS 2022) geht es nun um Suizidalität, traumatische Erfahrungen, Autismus und Demenz. Behandlung muss im Leben stattfinden, Ausgrenzung vermeiden und nicht selektiv, sondern umfassend zur Verfügung stehen. Nach besonders beziehungs-orientierten ambulanten, stationären und aufsuchenden Hilfen (SS 2023) soll es diesmal um besondere Angebote für alte Menschen gehen – niedrigschwellig und verbindlich.

“Irren ist menschlich war der Titel“ eines der erfolgreichsten Psychiatrielehrbücher, zugleich ein Auftrag, hinter den Diagnosen den Menschen und im Zusammenhang mit der therapeutischen Beziehung sich selbst wahrst nehmen, also den Dialog doppelt ernst zu nehmen. 

(Quelle: Programm der Veranstaltung)